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Polizei Baden-Württemberg


Pressestimmen 

„Badische Neueste Nachrichten“ vom 26.05.2003

Selbst die Finger schnippten mit
Benefizkonzert für die Betreuung von Verbrechensopfern
 

Karlsruhe. Wer hätte das gedacht. Selbst Karlsruher Polizisten können „einmal kräftig blasen“. Nicht in das berühmte Alkoholtest-Tütchen, sondern vornehmlich in goldglänzende Posaunen, Trompeten oder Hörner. Zusammen mit dem Polizeichor „Blaue Jungs“ aus Hamburg und der Jazzband des Humboldt-Gymnasiums Karlsruhe bot das Benefiz-Konzert des Polizeimusikkorps Karlsruhe am Samstag ein musikalisch abwechslungsreiches Programm. Der Reinerlös der Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle, Oberbürgermeister Heinz Fenrich und Polizeipräsidentin Hildegrad Gerecke geht an die Organisation Weißer Ring, Außenstelle Karlsruhe. Der gemeinnützige Verein kümmert sich um die Betreuung von Verbrechensopfern und um deren Angehörige.

Mit pompösen Trommelwirbel zum „Florentiner Marsch“ machte der Polizeikorps den Auftakt. In schnellem Tempo ging es voran immer im Einklang mit Rhythmus- und Taktvorgabe des Dirigenten Heinz Bierling. Während die Karlsruher Musiker in der ersten Hälfte des Abends vorwiegend Märsche spielten, ertönten später unter anderem Stücke mit jazzigem Klang oder lateinamerikanischen Rhythmen. Wie musikalischen erfahren das Polizeikorps ist, bewies vor allem das perfekte Zusammenspiel mit dem Hamburger Männerchor, obwohl sie nur einmal gemeinsam geprobt hatten. Doch bei aller Professionalität waren die „Blauen Jungs“ der eigentlichen Publikumsliebling an diesem Abend. Dem jugendlichen Alter längst entwachsen, präsentierten sich die Norddeutschen als gestandene Männer mit kräftigen Gesangsstimme. Die braucht man auch, will man Opernklassiker wie aus Verdis „Nabucco“ oder Wagners „Der Fliegende Holländer“ schmettern. Doch das war nur der Einstieg. Der zweite Teil des Programms gestaltete sich weitaus maritimer: In kompletter Seemannskluft, mit blauem Hemd und roter Binde, sangen sie Bekanntes wie „De Hamburger Veermaster“ oder „Rio Grande“. Bei „Lieder so schön wie der Norden“ sah man sogar einige badische Musiker im Hintergrund mit schunkeln. Auch das Publikum schien vom Dargebotenem begeistert: Des öfteren sah man im Takt wippende Füße und schnippende Finger in den Zuschauerreihen. Es ist kein Zufall, dass Russek zum Benefiz- Konzert in die Fächerstadt kam, war er doch von 1972 bis 1984 Leiter des Luftwaffenmusikkorps in Karlsruhe.

Verbindungen gibt es auch zwischen Berthold Schäufele, Leiter des Weißen Rings, und der Jazzband. Schäufele war früher Direktor des Humboldt- Gymnasiums und lud aufgrund dessen die jungen Musiker zum Konzert ein. Jugendlich frisch musizierten diese dann auch unter der Leitung von Stefan Kemper bekannte Jazzstücke von Gershwin und Ellington. Aber auch eine moderne Komposition, „Pick up the Piece“ von Roger Wall, wurde grandios auf der E- Gitarre gespielt.

Linda Könnecke